Letztes Update: 12. Juli 2024
Der Artikel beleuchtet ein Pilotprojekt von LichtBlick, Granular Energy und decarbon1ze, das die Stromtransparenz an Ladesäulen durch den Einsatz granularer Herkunftsnachweise verbessern soll.
Die Klimabilanz der Elektromobilität ist stark abhängig von der Qualität des geladenen Stroms. Je grüner der tatsächlich geladene Strom ist, desto klimafreundlicher ist man unterwegs. Ein innovatives Pilotprojekt von LichtBlick, decarbon1ze und Granular Energy zeigt nun, wie man durch die Nutzung der Energy Track & Trace-Plattform transparent nachvollziehen kann, aus welcher erneuerbaren Anlage der Strom an der Ladesäule stammt. Dabei werden granulare Herkunftsnachweise für die Qualität des Stroms auf Viertelstundenbasis ausgestellt.
Nach einem ersten Pilotprojekt im Jahr 2023, das Unternehmenskunden den Bezug granularer Herkunftsnachweise ermöglichte, gehen LichtBlick und Granular Energy nun mit der Fortführung an der Ladesäule den nächsten Schritt. Denn Ladestrom ist nur dann wirklich klimafreundlich, wenn er mit erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Das gemeinsame Pilotprojekt mit decarbon1ze beweist jetzt die Funktionstüchtigkeit des Systems von viertelstündlichen, sogenannten granularen Herkunftsnachweisen für Ökostrom, von der Ausstellung über die Nutzung bis zur Entwertung beim Herkunftsnachweisregister des Umweltbundesamts.
Damit eine Stromlieferung in Deutschland als Ökostrom deklariert werden kann, muss sie seit 2013 einen grünen Herkunftsnachweis (HKN) tragen. Dieser bescheinigt die Produktion einer Megawattstunde (MWh) Strom aus einer Anlage erneuerbarer Energien und muss von Stromanbietern zusätzlich zum physikalischen Strom erworben werden. Der Herkunftsnachweis wird einmal ausgestellt und nach Nutzung entwertet. Herkunftsnachweise sind die einzigen rechtlich genau definierten Instrumente zum Nachweis von Stromherkunft aus erneuerbaren Energiequellen und gleichzeitig ein Qualitätssiegel für Sicherheit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Ökostrommarkt. Allerdings garantieren die Nachweise in der Regel nicht, dass der von einem Kunden verbrauchte Ökostrom auch zum Zeitpunkt des Verbrauchs erzeugt wurde. Die Bilanzierung erfolgt bisher auf jährlicher Basis.
Über die von Granular Energy aufgebaute Plattform kann jetzt zu jeder Stunde nachvollzogen werden, aus welcher Anlage LichtBlick den an der Ladesäule geladenen Strom liefert. Im Energy Track & Trace Register werden hierzu viertelstündliche Herkunftsnachweise erstellt, die in der Granular Energy Plattform verwaltet und schließlich entwertet werden. Um die Konformität mit dem Herkunftsnachweissystem zu garantieren, werden die entsprechenden Zertifikate im Herkunftsnachweisregister vom Umweltbundesamt zusätzlich entwertet.
"Als Dienstleister von Ladepunktbetreibern ermöglichen wir Kunden, an der Ladesäule ihren Stromlieferanten zu wählen. Das erlaubt Wettbewerb, insbesondere auch bei der Grünstromqualität. Mit Hilfe von granularen Grünstromzertifikaten können wir Energieverbrauchern jetzt gemeinsam mit LichtBlick transparent machen, woher die Energie stammt. So können E-Mobilisten besser nachvollziehen, welche Energie sie geladen haben und ob diese tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt. Der innovative Ansatz erlaubt es uns, diese Informationen Kunden transparent und nachvollziehbar zugänglich zu machen", so Knut Hechtfischer, CEO von decarbon1ze.
Herkunftsnachweise sind nicht nur die Grundlage für die Nachvollziehbarkeit der grünen Eigenschaft des Stroms, sondern werden auch zunehmend zur Klimabilanzierung des bezogenen Stroms genutzt (Scope 2). "Bisher reichte es aus, wenn der Verbrauch auf jährlicher Basis mit Herkunftsnachweisen belegt wird. Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist für Unternehmen jedoch nicht nur die Parallelisierung von Erzeugung und Verbrauch im physikalischen Stromsystem relevant, sondern auch die Parallelisierung der produzierten und verbrauchten Qualität über das Jahr hinweg. Hier sind granulare Herkunftsnachweise ein zentraler Baustein", sagt Dr. Corine Veithen, Klimaexpertin bei LichtBlick.
Granulare Herkunftsnachweise können dazu auch einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie über Preissignale die effiziente und systemdienliche Nutzung von Speichern oder flexiblen Verbrauchern wie Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen anreizen.
Granular Energy ist der führende Anbieter von HKN- und Zertifikatsmanagementsoftware für Energieversorger. Verbraucher fordern mehr Transparenz über die Herkunft ihrer erneuerbaren Energie. Granular Energy unterstützt Energieversorger und Einzelhandelsunternehmen bei der Entwicklung und Skalierung der nächsten Generation von Ökostromtarifen. Unsere End-to-End-Plattform vereinfacht bestehende Prozesse im Zertifikatsmanagement, reduziert Risiken und ermöglicht eine beispiellose Transparenz auf jährlicher, monatlicher oder stündlicher Ebene. Unsere Plattform wird von über 30 Versorgungsunternehmen in 10 Ländern genutzt.
26 Jahre LichtBlick sind 26 Jahre klimaneutrale Energielösungen für zuhause und unterwegs. Gestartet als Ökostrom-Pionier mit acht Kunden vertrauen heute mehr als 1,7 Millionen Menschen deutschlandweit auf die Lösungen von LichtBlick. LichtBlick ist heute ein integrierter Versorger mit eigener Erzeugung, Solar-, Mobilitäts- und Wärmeangeboten, innovativen Flex-Dienstleistungen und einem bundesweiten Montagenetzwerk. Im Geschäftsjahr 2023/24 erreichte das Unternehmen, das zum niederländischen Energiewende-Vorreiter Eneco gehört, einen Umsatz von 1,64 Milliarden Euro.
Das Pilotprojekt von LichtBlick, Granular Energy und decarbon1ze zeigt eindrucksvoll, wie granulare Herkunftsnachweise Elektromobilität nachhaltiger gestalten können. Durch die transparente Nachverfolgung des Stroms bis zur Quelle wird nicht nur die Qualität des geladenen Stroms gesichert, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Klimabilanzierung geleistet. Diese Innovation könnte wegweisend für die Zukunft der Elektromobilität und den gesamten Energiemarkt sein.
Stromtransparenz an der Ladesäule ist ein wichtiges Thema für die Energiewende. Das Pilotprojekt von LichtBlick, Granular Energy und decarbon1ze zeigt, wie granularen Herkunftsnachweise für mehr Transparenz sorgen können. Diese Innovation ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft und fördert das Bewusstsein für erneuerbare Energien.
Ein weiteres spannendes Projekt im Bereich der Energieeffizienz ist das badenova Innovationsforum Nachhaltigkeit 2024. Hier werden neue Ideen und Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung vorgestellt. Das Forum bietet eine Plattform für den Austausch von Wissen und fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren der Branche.
Auch die Flottenmanagement-Software für vernetzte Fahrzeuge spielt eine wichtige Rolle in der Energiewende. Durch die Vernetzung von Fahrzeugen können Energieflüsse optimiert und der CO2-Ausstoß reduziert werden. Diese Technologie unterstützt Unternehmen dabei, ihre Flotten effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.
Ein weiteres Beispiel für nachhaltige Innovationen ist die nachhaltige Betriebskantinen Wettbewerb. Hier werden Konzepte für umweltfreundliche Kantinenlösungen vorgestellt. Der Wettbewerb zeigt, wie Unternehmen durch nachhaltige Maßnahmen ihren ökologischen Fußabdruck verringern können. Diese Initiativen sind ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt.