Letztes Update: 28. Juni 2024
Der Artikel beleuchtet kostengünstige Ansätze zur Förderung der nachhaltigen Mobilität im Mietwagengewerbe und zeigt, wie diese zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beitragen können.
Die Initiative "wirfahren", der größte Zusammenschluss von Mietwagenunternehmen in Deutschland, und das Fraunhofer FOKUS haben eine wegweisende Studie zur Förderung einer nachhaltigeren Mobilität veröffentlicht. Unter dem Titel "Transformation des Taxi- und Mietwagengewerbes" beleuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts den aktuellen Stand der Branche in Bezug auf Nachhaltigkeit und analysieren Wege und Konzepte, die helfen können, den Wandel zur "grüneren Mobilität" voranzutreiben.
Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass das Taxi- und Mietwagengewerbe als Teil des Verkehrssektors einen entscheidenden Einfluss auf das Erreichen der Klimaziele hat. Der gesamte Verkehrssektor steht für 20 Prozent aller Treibhausemissionen in Deutschland. Taxis und Mietwagen legen jedes Jahr insgesamt zwischen 2,5 und 3 Milliarden Kilometer in Deutschland zurück. Gleichzeitig kommt die Studie zum Ergebnis, dass lediglich rund 17 Prozent der Taxi- und Mietwagenfahrzeuge einen elektrischen Antrieb haben. Hier liegen enorme Potenziale zur Reduktion von CO2-Emissionen.
Um die Transformation zu einer nachhaltigeren Mobilität zu schaffen, untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler technologische Lösungen wie batterieelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge. Sie schätzen dabei batterieelektrische Antriebe als die am besten geeignete Lösung für emissionsfreie Mobilität ein. Darüber hinaus wurden innovative Ladetechnologien, wie das induktive Laden oder der Batteriewechsel, genauer analysiert.
Auf dieser Grundlage schlägt Fraunhofer FOKUS das innovative Konzept der sogenannten "Eco-Pause" vor. Diese Idee, die speziell für das Taxi- und Mietwagengewerbe entwickelt wurde, adressiert sowohl die Herausforderungen beim Wandel zu mehr Elektromobilität als auch die Bedürfnisse der Fahrerinnen und Fahrer. Die Eco-Pause kombiniert Ladeinfrastruktur mit der Möglichkeit einer angenehmen Pausengestaltung. Fahrerinnen und Fahrer haben während der Ladezeiten beispielsweise Zugang zu komfortablen Ruheräumen, Gesundheits- und Fitnessangeboten sowie zu gastronomischen Einrichtungen. Weiterhin können sie sich hier als eine Art Begegnungsstätte auch untereinander austauschen. Die Infrastruktur könnte an bestehende Ladeinfrastruktur oder Tankstellen angeschlossen werden oder an Orten wie Flughäfen oder Bahnhöfen entstehen.
Darüber hinaus haben sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Auswirkungen eines Gesetzes angeschaut, das in den 1980er-Jahren erlassen wurde: die sogenannte Rückkehrpflicht für Mietwagen. Die besagt, dass Fahrerinnen und Fahrer von Mietwagenunternehmen nach einem abgeschlossenen Auftrag zu ihrem Betriebssitz zurückfahren müssen - es sei denn, es liegt ein Folgeauftrag vor.
Auf Grundlage von realen Datensätzen erstellte das Fraunhofer FOKUS eine Simulation, die aufzeigt, welche enormen Auswirkungen die Rückkehrpflicht auf Verkehr und Umwelt hat. Sie zeigt, dass etwa 30 Prozent aller Fahrstrecken im Mietwagengewerbe durch die Rückkehrpflicht entstehen. Allein in Berlin sind das täglich fast 200.000 Kilometer an unnötigen Leerfahrten. Dies entspricht fünf Erdumrundungen pro Tag. Die durch die Abschaffung eingesparten Emissionen sind signifikant. Darüber hinaus würde auch der Verkehr in der Hauptstadt entlastet: Mehr als ein Prozent der gesamten Verkehrsmenge würde bei der Abschaffung der Rückkehrpflicht entfallen. Hochgerechnet auf ganz Deutschland würden sich enorme Einsparpotenziale ergeben - und das zum Nulltarif.
Dr. Ilja Radusch, Leiter des Geschäftsbereichs Smart Mobility am Fraunhofer-Institut FOKUS, sagt: "Die Simulation ist ein wichtiges Planungstool für die Abschätzung und Bewertung von Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes. Grundlage hierfür bilden umfangreiche Basisszenarien, die die Realität genau als digitalen Zwilling der Stadtmobilität abbilden."
"Wir diskutieren laufend über Möglichkeiten, CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Zahlen zeigen nun eindrücklich, dass die Abschaffung der Rückkehrpflicht eine zwingende und einfache Maßnahme darstellt, um dabei zu helfen, unsere Klimaziele zu erreichen. Und das Beste daran: Sie kostet den Steuerzahler keinen Cent," erklärt Thomas Mohnke, Sprecher der Initiative "wirfahren". "Neben der sofortigen Einsparung würde die Aufhebung der Rückkehrpflicht auch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge enorm erleichtern, die aufgrund ihrer noch geringen Reichweite für den kommerziellen Einsatz nicht wirtschaftlich sind."
Die Studie von Fraunhofer FOKUS und der Initiative "wirfahren" zeigt, dass nachhaltige Mobilität im Mietwagengewerbe nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Die vorgeschlagenen Maßnahmen, wie die Einführung der Eco-Pause und die Abschaffung der Rückkehrpflicht, bieten erhebliche Potenziale zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Entlastung des Verkehrs. Diese Maßnahmen sind nicht nur kostengünstig, sondern auch einfach umzusetzen.
Die Ergebnisse der Studie sind ein klarer Aufruf an Politik und Wirtschaft, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Transformation des Mietwagengewerbes voranzutreiben. Die Initiative "wirfahren" und das Fraunhofer FOKUS haben einen wichtigen Beitrag geleistet, indem sie konkrete Handlungsempfehlungen und innovative Konzepte präsentiert haben. Jetzt liegt es an den Entscheidungsträgern, diese Empfehlungen in die Tat umzusetzen und somit einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
wirfahren ist der größte Zusammenschluss von Mietwagenunternehmen in Deutschland. Als Interessenvertretung vertritt die Initiative die Anliegen der Unternehmen und ihrer mehr als 45.000 Fahrerinnen und Fahrer. Dabei beschäftigt sie sich mit allen relevanten Fragestellungen der Branche und vertritt die Meinungen nach außen. wirfahren informiert darüber hinaus über die Leistungen und Zukunftsprojekte der deutschen Mietwagenunternehmen und unterstützt bei der Verbesserung der Servicequalität, der Sicherheit der Personenbeförderung und beim Wandel zu mehr nachhaltiger Mobilität.
Die Initiative "wirfahren" und das Fraunhofer FOKUS haben gezeigt, dass nachhaltige Mobilität im Mietwagengewerbe nicht nur eine Vision, sondern eine realisierbare Möglichkeit ist. Durch innovative Konzepte und einfache Maßnahmen können erhebliche CO2-Einsparungen erzielt werden, ohne dass hohe Kosten entstehen. Es ist an der Zeit, diese Chancen zu nutzen und gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Klimaschutz kann auch günstig sein. Es gibt viele Initiativen, die zeigen, dass man mit wenig Geld viel erreichen kann. Ein Beispiel dafür sind die Maßnahmen gegen Energiearmut in Deutschland. Diese Initiativen helfen, die Energiekosten zu senken und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Erfahre mehr über Maßnahmen gegen Energiearmut Deutschland und wie Du davon profitieren kannst.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Klimaschutzes ist die Förderung erneuerbarer Energien. Das Energiewende Projekt Sachsen-Anhalt zeigt, wie der Umstieg auf erneuerbare Energien in großem Maßstab umgesetzt werden kann. Dieses Projekt ist ein Meilenstein und zeigt, dass Klimaschutz nicht teuer sein muss.
Auch im Bereich der Mobilität gibt es kostengünstige Lösungen für den Klimaschutz. Die E-Bike Verbreitung in Deutschland 2024 hat einen neuen Höchstwert erreicht. E-Bikes sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine preiswerte Alternative zu Autos. Sie tragen dazu bei, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und fördern gleichzeitig die Gesundheit.