Letztes Update: 15. August 2024
Am heutigen Donnerstag hat die Menschheit die erneuerbaren Ressourcen der Erde verbraucht, die uns für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Der BUND fordert ein Ressourcenschutzgesetz, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und nachhaltiger zu wirtschaften.
Am heutigen Donnerstag hat die Menschheit die erneuerbaren Ressourcen der Erde verbraucht, die uns rein rechnerisch gesehen für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Besonders Industriestaaten wie Deutschland leben deutlich über ihre Verhältnisse und zerstören auf diese Weise unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert daher rasche Maßnahmen von der Bundesregierung, um den Ressourcenverbrauch deutlich zu senken.
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender, bringt es auf den Punkt: "Deutschland hat einen bedeutenden Anteil an der globalen Ressourcenverschwendung. Bereiche wie der Bergbau, die Chemieindustrie und die industrielle Landwirtschaft tragen erheblich zum Artensterben und der Klimakrise bei." Diese Aussage verdeutlicht die Dringlichkeit des Problems. Deutschland, als eine der führenden Industrienationen, hat eine besondere Verantwortung, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und nachhaltige Lösungen zu fördern.
Ein Schlüssel, um wirklich weniger zu verbrauchen, liegt in mehr Suffizienz - nach dem Motto: weniger Ressourcenverbrauch, mehr Lebensqualität. Längere Haltbarkeit und bessere Reparaturmöglichkeiten für Produkte sind gut für die Umwelt und den Geldbeutel. Mehrwegsysteme vermeiden Abfälle und schonen so die Ressourcen. Die Stärkung dieser Bereiche schafft zudem neue Jobs und weniger Abhängigkeit von Importen. Dafür braucht es allerdings mehr verbindliche Maßnahmen. Beispielsweise sollen bis 2045 flächendeckend Mehrwegsysteme im Verpackungsbereich etabliert sein. Ein gutes Ziel, es fehlen jedoch entsprechende wirksame Maßnahmen, um es auch zu erreichen.
Zwar beschreibt die NKWS die aktuellen Probleme sehr treffend, leider werden daraus wenig konkrete Aktivitäten und keine verbindlichen Zuständigkeiten festgelegt. Der BUND begrüßt allerdings ausdrücklich das konkrete Ziel der Strategie, den Ressourcenverbrauch zu halbieren, auch wenn ambitioniertere Ziele nötig und möglich wären. Bedauerlich ist jedoch, dass zunächst keine Überarbeitung des rechtlichen Rahmens vorgesehen ist.
Der BUND fordert seit langem ein Ressourcenschutzgesetz mit klaren Schutzzielen, Erreichungsjahr, Reduktionspfaden, Monitoring, Sanktionen und Berichtspflichten. Ohne eine Neuordnung der Ressourcenpolitik hin zu deutlich kleineren Mengen an verbrauchten Ressourcen lassen sich die völkerrechtlich verbindlichen Klimaschutz- und Biodiversitätsziele nicht erreichen.
Bandt betont: "Wir brauchen schleunigst ein Gesetz, um unseren Ressourcenverbrauch deutlich zu senken. Ein rechtlicher Rahmen ist dringend notwendig, um klare Verantwortlichkeiten zu schaffen und echte Anreize für eine nachhaltige andere Art des Wirtschaftens zu schaffen. Wir fordern die Bundesregierung auf, im Rahmen der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie eine gesetzliche Regelung zum Schutz von Ressourcen auf den Weg zu bringen."
Derzeit hat die Weltbevölkerung bereits im Sommer alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die unser Planet innerhalb eines Jahres erzeugen kann. Für den Rest des Jahres lebt die Menschheit daher auf Pump. Erdüberlastungstag wird der Tag genannt, ab dem wir für das übrige Jahr mehr Acker- und Weideland, Fischgründe und Wald beanspruchen, als rechnerisch zur Verfügung stehen. Zugleich stoßen wir weitaus mehr CO2 aus, als Wälder und Ozeane aufnehmen können. Um ihren Verbrauch zu decken, beansprucht die Weltbevölkerung aktuell 1,7 Erden; Deutschland sogar drei Erden.
Eine Abkehr vom ständig ansteigenden Verbrauch von Energie und materiellen Ressourcen ist dringend notwendig. Langfristig wird dies nur durch eine Ablösung der globalen Wirtschaft vom ökonomischen Wachstumsmodell sowie mit neuen Leitbildern für Wohlstand möglich sein. Um dieser Transformation kurzfristig die nötigen Impulse zu geben, brauchen wir ein Ressourcenschutzgesetz mit einem verbindlichen und klaren Reduktionspfad.
Zirkuläres Wirtschaften kann einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs leisten und ist zudem essentiell für resiliente Stoffströme. Der BUND begrüßt deshalb, dass sich die Bundesregierung mit der Erarbeitung der NKWS auf den Weg macht, dieses Potenzial zu heben.
Doch auch Kreislaufwirtschaft hat Grenzen: Kreisläufe können physikalisch nicht komplett geschlossen und primäre Rohstoffe nur zum Teil durch sekundäre Rohstoffe ersetzt werden. Daher muss sich die NKWS am übergeordneten Ziel der absoluten und signifikanten Senkung des primären Ressourcenverbrauchs ausrichten. Das hat sich die Ampelkoalition in ihrem Koalitionsvertrag als Regierungsziel gesetzt. Dafür fordert der BUND die Bundesregierung auf, die Empfehlungen des Rats für Nachhaltige Entwicklung umzusetzen und konkrete Ressourcenschutzziele festzulegen. Unter anderem soll bis 2050 der Verbrauch von nicht lebenden Primärrohstoffen auf etwa ein Zehntel sinken und bis 2030 ein Zwischenziel von 50 Prozent festgelegt werden. Darüber hinaus muss eine zentrale Maßnahme sein, ein Ressourcenschutzgesetz auf den Weg zu bringen, in dem diese Ziele verankert werden.
Der globale Erdüberlastungstag zeigt, dass wir dringend sparsamer wirtschaften müssen. Der BUND fordert daher ein Ressourcenschutzgesetz, um unsere natürlichen Ressourcen besser zu schützen. Der Schutz der Umwelt ist eine dringende Aufgabe, die wir nicht länger aufschieben dürfen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie im Alltag einen Beitrag leisten können.
Ein Beispiel dafür ist die richtige Mülltrennung im Haushalt. Durch das korrekte Trennen von Abfällen können wertvolle Rohstoffe wiederverwertet werden. Dies reduziert den Bedarf an neuen Ressourcen und schont die Umwelt. Lesen Sie mehr über die richtige Mülltrennung im Haushalt und erfahren Sie, wie Sie Ihren Beitrag leisten können.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Genehmigung von Gasförderprojekten. Solche Projekte können erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben. Ein aktuelles Beispiel ist das Gasförderprojekt in der Nordsee. Erfahren Sie mehr über die Genehmigung Gasförderprojekt Nordsee 2024 und die damit verbundenen Umweltaspekte.
Auch die Nutzung von grünem Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasen. Indien hat kürzlich eine Absichtserklärung für grünen Wasserstoff unterzeichnet. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energieversorgung. Lesen Sie mehr über die Absichtserklärung grüner Wasserstoff Indien und wie dies zur Schonung unserer Ressourcen beitragen kann.