Recycling von Müllverbrennungsasche für Zement

Recycling von Müllverbrennungsasche für Zement

Letztes Update: 15. August 2024

Recycling von Müllverbrennungsasche für Zement bietet eine nachhaltige Lösung zur Rückgewinnung wertvoller Metalle und reduziert die Abhängigkeit von Deponien. Ein innovatives Projekt zeigt, wie die mineralische Fraktion der Asche für die Zementproduktion genutzt werden kann.

Recycling von Müllverbrennungsasche: Zement statt Deponie

Ein neuer Ansatz für die Abfallwirtschaft

Die Müllverbrennung ist ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Abfallwirtschaft. Sie reduziert das Volumen des Abfalls erheblich und erzeugt gleichzeitig Energie. Doch was passiert mit der Asche, die nach der Verbrennung übrig bleibt? Traditionell landet diese Müllverbrennungsasche (MV-Asche) auf Deponien. Doch ein neues Projekt zeigt, dass es auch anders geht: Recycling von Müllverbrennungsasche für Zement könnte eine nachhaltige Alternative sein.

Die wertvollen Metalle in der Asche

Bei der Müllverbrennung entsteht Asche, deren Feinfraktion durchschnittlich 0,3 bis 0,5 Prozent Kupfer enthält. Zum Vergleich: Ein Abbau von Kupfererz wird heute ab einem Mindestgehalt von 0,3 Prozent als wirtschaftlich angesehen. Das bedeutet, dass die MV-Asche eine wertvolle Ressource darstellt. Doch die Gewinnung dieser Metalle lohnt sich nur, wenn auch die verbleibende mineralische Fraktion weiterverwertet werden kann.

Das EMSARZEM-Projekt: Ein innovativer Ansatz

Die Universität Duisburg-Essen und Partner aus den Branchen Müllverbrennung und Aufbereitung sowie aus der Zementindustrie haben im Projekt EMSARZEM einen entsprechenden Prozess entwickelt. Unter der Leitung der GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH haben die insgesamt neun Partner ein wirtschaftliches, industriell umsetzbares Verfahren im Sinne des Urban Minings entwickelt. Ein Praxistest im Industrieformat verlief im vergangenen Juli erfolgreich.

Der Prozess im Detail

Die Asche, die eine Körnung von 0 bis 10 mm hat, wird in verschiedenen Stufen gemahlen. Unterschiedliche Wertstoffe werden mit verschiedenen Trennverfahren extrahiert. Dabei werden die Metalle weitestgehend von der mineralischen Fraktion abgetrennt und wieder in die Metallproduktion übernommen. Der deutlich größere Rest – das Mineralgut – wird abhängig von seiner Korngröße gesäubert und als Rohstoff der Zement- und Betonproduktion zugeführt oder als Ersatz für natürliche Gesteinskörnungen in Betonanwendungen genutzt.

Wirtschaftliche und ökologische Vorteile

„Mit diesem Prozess können aus einer ursprünglich wertlosen Menge – wertlos deshalb, da sie im Abfall extrem fein verteilt ist –, theoretisch 8.000 Tonnen pro Jahr eines Kupferkonzentrates separiert werden. Darin wären ca. 2.800 Tonnen Kupfer, 20 Tonnen Silber und 100 Kilogramm Gold enthalten. Die Gewinnung wäre aber nur dann wirtschaftlich möglich, wenn die mineralische Fraktion auch verwertet werden kann“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Deike von der Universität Duisburg-Essen.

Ökobilanz und Wirtschaftlichkeit

Deikes Arbeitsgruppe Metallurgie und Umformtechnik konzentriert sich im Projekt auf die detaillierte Untersuchung der separierten Metallfraktionen. Das Team von Prof. Dr. Jutta Geldermann (Produktionsmanagement/UDE) führt Wirtschaftlichkeitsberechnungen durch und erstellt die Ökobilanz dieses Prozesses. „Das Projekt EMSARZEM trägt mit dazu bei, durch die thermische Abfallverwertung zukünftig Rohstoffe zu gewinnen, die sonst unwiederbringlich verloren wären“, erklärt Dr. Ragnar Warnecke, der Geschäftsführer der GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH.

Praktische Anwendungen und Zukunftsperspektiven

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland etwa 25 Millionen Tonnen Abfall in Verbrennungsanlagen „thermisch behandelt“. Aus den Resten werden mit konventionellen Methoden wie Sieben, Magnet- und Wirbelstromabscheidern rund 600.000 Tonnen Metalle zurückgewonnen. Die verbleibende MV-Asche wird zum Großteil auf Deponien für Basisabdichtungen, Funktionsschichten und weitere Baumaßnahmen verwertet – obwohl noch wertvolle Metalle enthalten sind. „Theoretisch kann die MV-Asche im Straßen- und Erdbau als Ersatzbaustoff eingesetzt werden, was aber 2020 nur zu ca. 17 Prozent geschehen ist. Der größte Teil endet noch immer im Deponiebau“, erklärt Prof. Deike.

Ein Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft

Das Recycling von Müllverbrennungsasche für Zement ist ein bedeutender Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft. Es zeigt, dass Abfall nicht das Ende der Ressourcenkette sein muss. Stattdessen kann er als Ausgangspunkt für neue Produkte dienen. Dies reduziert nicht nur die Menge an Deponieabfall, sondern schont auch natürliche Ressourcen, die sonst für die Zementproduktion abgebaut werden müssten.

Fazit: Ein nachhaltiger Weg in die Zukunft

Das Projekt EMSARZEM zeigt eindrucksvoll, wie durch innovative Technologien und interdisziplinäre Zusammenarbeit nachhaltige Lösungen für die Abfallwirtschaft entwickelt werden können. Das Recycling von Müllverbrennungsasche für Zement bietet nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern trägt auch erheblich zum Umweltschutz bei. Es bleibt zu hoffen, dass solche Ansätze in Zukunft weiterverbreitet und optimiert werden, um eine nachhaltigere und ressourcenschonendere Welt zu schaffen.

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Das Recycling von Müllverbrennungsasche bietet eine nachhaltige Alternative zur Deponierung. Statt die Asche zu entsorgen, kann sie zur Herstellung von Zement verwendet werden. Dies reduziert nicht nur den Abfall, sondern spart auch Ressourcen und Energie. Die Umwandlung von Asche in Zement ist ein wichtiger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft und Umweltschutz.

Ein weiterer interessanter Ansatz zur Förderung der Nachhaltigkeit ist die Recyclinganlage Faserplatten Nachhaltigkeit. Diese Anlage wird ab 2025 in Betrieb gehen und zeigt, wie Abfallprodukte sinnvoll wiederverwendet werden können. Durch innovative Technologien wird die Umwelt geschont und gleichzeitig neue Produkte geschaffen.

Auch die richtige Mülltrennung im Haushalt spielt eine große Rolle. Durch die richtige Mülltrennung im Haushalt können Sie dazu beitragen, dass mehr Materialien recycelt werden. Dies ist ein einfacher, aber effektiver Weg, um die Umwelt zu schützen und die Menge an Deponieabfall zu reduzieren.

Ein weiteres spannendes Projekt ist die Absichtserklärung grüner Wasserstoff Indien. Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Energieträger der Zukunft und kann helfen, fossile Brennstoffe zu ersetzen. Durch solche Initiativen wird die Energieversorgung nachhaltiger und umweltfreundlicher gestaltet.