Letztes Update: 25. April 2024
Der Artikel beleuchtet die steigende Nachfrage nach kritischen Batterierohstoffen im Zuge der Energie- und Antriebswende. Er behandelt die Herausforderungen, die mit dieser Entwicklung einhergehen, und diskutiert mögliche Lösungen, um nachhaltige Lieferketten zu gewährleisten.
Die Umstellung auf eine nicht-fossile und CO2-neutrale Industrie und Wirtschaftsweise, insbesondere durch die Energie- und Antriebswende im Automobil- und Verkehrssektor, führt zu einem rasanten Anstieg der Nachfrage nach kritischen Batterierohstoffen. Experten prognostizieren, dass die Nachfrage nach Lithium bis zum Jahr 2040 um das 15-fache ansteigen wird, während Nickel eine Steigerung um das 2,5-fache erfahren soll. Diese Entwicklungen stellen die Lieferketten vor große Herausforderungen.
Die Nachfrage nach kritischen Batterierohstoffen wird vor allem durch den zunehmenden Bedarf an Batterien für Elektrofahrzeuge und Energiespeichersysteme angetrieben. Laut einer Studie von Roland Berger wird die Kapazität der nachgefragten Lithium-Ionen- und Natrium-Ionen-Batterien von etwa 265 Gigawattstunden im Jahr 2020 auf fast 5.000 GWh im Jahr 2030 ansteigen. China bleibt dabei der größte Markt, und die Elektromobilität ist der Sektor mit dem höchsten Bedarf.
Schnell wachsende Bereiche wie Solarenergie, Windkraft, Stromnetze und Elektromobilität werden laut der Internationalen Energieagentur bis zum Jahr 2040 fast 90 Prozent der Lithiumnachfrage ausmachen. Bei Nickel und Kobalt liegt der Anteil bei 60 bis 70 Prozent, während Kupfer und Seltene Erdelemente mehr als 40 Prozent beanspruchen werden.
Angesichts der drastisch steigenden Nachfrage wird die Verfügbarkeit der Ressourcen zum kritischen Punkt für weiterverarbeitende Unternehmen wie Batteriezellhersteller oder die Autoindustrie. Neue Bergbauprojekte sind erforderlich, deren Realisierung jedoch bis zu 15 Jahre dauern kann. Diese langen Zeiträume bergen Unsicherheiten, die durch disruptive Technologien oder geopolitische Risiken noch verstärkt werden könnten.
Die Roland Berger-Experten empfehlen, Lieferketten widerstandsfähiger zu gestalten, um Risiken bei der Versorgung mit kritischen Rohstoffen zu minimieren. Ein szenariobasierter Ansatz, bei dem verschiedene Entwicklungen von Rohstoff- und Absatzmärkten, Technologien und politischen Trends durchgespielt werden, dient als zentrale Basis für strategische Entscheidungen. Dies ermöglicht es Unternehmen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und ihre Lieferketten stabil zu halten.
Die Prognosen zur Entwicklung der Elektrofahrzeugverkäufe und damit der zukünftigen Nachfrage nach Batterierohstoffen variieren stark. Je nach Szenario bewegen sich die Schätzungen für die erforderlichen Investitionen in Abbau und Veredelung von Lithium, Nickel und Kobalt sowie in die Herstellung von Kathodenmaterialien bis 2030 zwischen 165 und 360 Milliarden US-Dollar. Diese Investitionen sind entscheidend, um den steigenden Bedarf decken zu können und gleichzeitig die Nachhaltigkeit der Lieferketten zu gewährleisten.
Roland Berger, als führende Strategieberatung, setzt sich intensiv mit diesen Themen auseinander und bietet umfassende Beratungsdienstleistungen an, um Unternehmen bei der Bewältigung dieser komplexen Herausforderungen zu unterstützen. Mit einem Umsatz von über einer Milliarde Euro im Jahr 2023 und einer starken Verankerung von Nachhaltigkeit in allen Projekten, ist Roland Berger ein wichtiger Akteur in der Gestaltung zukunftsfähiger Industrien.
Die zunehmende Nachfrage nach kritischen Rohstoffen für die Energie- und Antriebswende legt den Fokus auf nachhaltige Alternativen und innovative Technologien. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle. Die RWE Wasserstoff Gaskraftwerke Standorte NRW bieten Einblicke in die praktische Umsetzung dieser Technologie und zeigen, wie kritische Rohstoffe effizienter eingesetzt werden können.
In der Diskussion um die Antriebswende spielen auch die infrastrukturellen Voraussetzungen eine große Rolle. Die AFIR Verordnung Kartenzahlung Ladesäulen ist ein Beispiel dafür, wie rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Nutzung von Elektrofahrzeugen zu erleichtern und dabei den Bedarf an seltenen Rohstoffen, die in Batterien verwendet werden, zu steuern.
Neben der technologischen und infrastrukturellen Entwicklung ist auch die finanzielle Unterstützung von Projekten, die erneuerbare Energien fördern, entscheidend. Ein interessantes Beispiel hierfür ist die Solarpark Finanzierung Spanien 2024. Solche Projekte tragen dazu bei, die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen zu reduzieren und gleichzeitig die Energieversorgung zu diversifizieren.
Diese Entwicklungen sind essenziell, um die Herausforderungen der Energie- und Antriebswende zu meistern und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Die Integration von erneuerbaren Energien und die Optimierung der Ressourcennutzung sind dabei Schlüsselfaktoren.