Letztes Update: 14. Juni 2024
LichtBlick und ENERGISTO haben ein Joint Venture gegründet, um die Entwicklung von dezentralen Batteriegroßspeichern voranzutreiben. Dies unterstützt die Energiewende und fördert nachhaltige Energieversorgung.
Der integrierte Energieversorger LichtBlick und die Projektentwicklungsboutique ENERGISTO eG haben ein neues Joint Venture namens "GigaCharge" gegründet. Das Ziel dieser Kooperation ist die gemeinsame Entwicklung von Batteriegroßspeicher-Projekten bis hin zur Inbetriebnahme. Mit dieser Partnerschaft erweitert LichtBlick seine Geschäftsbereiche und ermöglicht neben der eigenen Grünstromerzeugung auch die Speicherung und Flexibilisierung von eingespeistem Strom aus erneuerbaren Energieanlagen.
Mit GigaCharge will LichtBlick zur Netzstabilität beitragen. Die ersten Baugenehmigungen für Batteriegroßspeicher mit einer Kapazität von bis zu 400 Megawattstunden werden noch in diesem Jahr erwartet. "Der Strombedarf wird in den nächsten Jahren - je nach Szenario - weiter ansteigen. Unser Ziel ist weniger fossile und mehr erneuerbare Energie. Dazu benötigen wir sowohl den weiteren Ausbau als auch die Flexibilisierung von Solar- und Windenergie. Erst durch große Mengen an Speicherkapazitäten können kurzfristige Netzüberlastungen in Zeiten hoher Energieproduktion entscheidend reduziert werden. Außerdem wird sauberer Strom auch dann nutzbar, wenn Wind- und Sonnenarmut herrscht", erklärt Dr. Enno Wolf, Chief Operating Officer von LichtBlick.
Thilo von Haas, Gründungsvorstand bei ENERGISTO eG, betont die Synergien der Zusammenarbeit: "LichtBlick und ENERGISTO bündeln ihre Fähigkeiten, um Stromspeicher als netzdienliche Komponente zu entwickeln und umzusetzen. Philosophie und Strategie beider Unternehmen, das Identifizieren von Marktentwicklungen und -chancen, sowie nicht zuletzt die gemeinsame Haltung zu Mensch, Energie und Umwelt haben diesen Schritt initiiert. Gemeinsam können wir mehr Großspeicher-Projekte schneller vorantreiben - und das Netz von morgen stärken."
Seit mehreren Jahren investiert LichtBlick in den Aufbau eigener Stromerzeugungsanlagen. Die erste PV-Freiflächenanlage wurde Ende 2022 in Betrieb genommen. Außerdem arbeitet das Unternehmen mit mehreren Projektierern zusammen und konnte sich bislang eine Projektpipeline mit einer Leistung von bis zu 4.000 Megawatt sichern. Das Joint Venture mit ENERGISTO eG erweitert die Assetstrategie des Unternehmens und sorgt künftig dafür, die eigene Stromerzeugung und -versorgung kurzfristig zu flexibilisieren.
Neben der Investition in eigene Anlagen bietet LichtBlick zusammen mit ihrer Muttergesellschaft Eneco auch Dienstleistungen rund um die Vermarktung von Batteriespeichern für Dritte an. Eneco vermarktet bereits in den Niederlanden, Belgien und Deutschland (Batteriespeicher Jardelund) eine große Anzahl an Speichern. Das Vergütungsmodell von Eneco ist finanzierungsfähig und bietet sichere Erlöse.
Batteriegroßspeicher tragen dazu bei, das Energiesystem in Deutschland weiter zu stabilisieren. Sie flexibilisieren den kurzfristigen Energiebedarf aus dem Netz und sorgen so für günstigere, beständigere Preise auf dem Spotmarkt. Derzeit werden in Zeiten von Stromengpässen Kohle- und Gas-Reservekraftwerke hochgefahren, um den kurzfristigen Bedarf decken zu können. Das verursacht höhere Energiepreise und klimaschädliche Emissionen.
Durch den fortschreitenden Ausbau von Wind- und Solaranlagen wird die Stromerzeugung wetterabhängiger - und damit volatiler. Bis 2030 sollen Erneuerbaren Energien mindestens 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland abdecken. Netzbetreiber könnten künftig häufiger Redispatch-Eingriffe vornehmen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Batteriegroßspeicher unterstützen dabei, Netzschwankungen - und damit auch den Einsatz von steuerbaren Kraftwerken - einzuschränken. Eingriffe ins Netz werden dadurch ebenfalls verringert. "Der volkswirtschaftliche Mehrwert von Batteriegroßspeichern ist enorm", sagt Wolf.
In seiner Stromspeicher-Strategie hebt das BMWK die Relevanz von Batteriegroßspeichern für die Stromversorgung hervor. Allerdings fehlen konkrete Maßnahmen, die die derzeitigen Hürden für den Bau und Betrieb solcher Anlagen reduzieren. Neben beschleunigten Netzanschluss- und Genehmigungsverfahren durch standardisierte Prozesse betrifft dies die Baukostenzuschüsse, die Netzbetreiber erheben dürfen und die Wirtschaftlichkeit von Batteriegroßspeichern verringern.
Für Speicher, die zusammen mit Erneuerbaren Energieanlagen betrieben werden, tun sich bei Redispatch-Eingriffen weitere Hürden auf. Im Falle eines Engpasses kann der Netzbetreiber erneuerbare Energieanlagen drosseln. Die Speicher dürfen zu diesen Zeiten nicht geladen werden, die Kapazitäten bleiben ungenutzt. "Der derzeitige Rahmen konterkariert die Potenzialausschöpfung von Batteriegroßspeichern. Daher ist es positiv, dass sich das BMWK mit seiner Stromspeicher-Strategie intensiv mit Maßnahmen zur Verbesserung des derzeit unzureichenden Zustands beschäftigt", so Wolf abschließend.
25 Jahre LichtBlick sind 25 Jahre klimaneutrale Energielösungen für zuhause und unterwegs. Gestartet als Ökostrom-Pionier mit acht Kund*innen vertrauen heute mehr als 1,7 Millionen Menschen deutschlandweit auf die Lösungen von LichtBlick. LichtBlick ist heute ein integrierter Versorger mit eigener Erzeugung, Solar-, Mobilitäts- und Wärmeangeboten, innovativen Flex-Dienstleistungen und einem bundesweiten Montagenetzwerk. Insgesamt entwickeln und implementieren rund 900 LichtBlickende Produkte und Services für Haushalte und Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2022/2023 erreichte das Unternehmen, das zum niederländischen Energiewende-Vorreiter Eneco gehört, einen Umsatz von 1,34 Milliarden Euro.
Seit 10 Jahren liegt der Arbeitsfokus der ENERGISTO eG auf dem Bereich Entwicklung & Realisierung von PV-Kraftwerken in den Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Philippinen. Bis heute sind rund 1 GWp an internationalen Anlagen entwickelt worden. Die Integration von Großspeichern ist dabei seit über 2 Jahren eine wichtige Ergänzung ihres Wirkungsfeldes. Neben dem etablierten Geschäftsfeld "Sonnendeponien" (PV-Kraftwerke auf stillgelegten Deponien) unterstützt die Dienstleistungsgenossenschaft mit ihrer Expertise seit 2019 auch Stadtwerke und Energieunternehmen bei deren Transformation von einer fossilen Energieerzeugung/-versorgung hinzu einer CO2-neutralen Geschäftsausrichtung.
Das neue Joint Venture von LichtBlick und ENERGISTO zielt darauf ab, mehr dezentrale Flex-Kapazitäten zu schaffen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur Förderung von erneuerbaren Energien. Dezentrale Flex-Kapazitäten ermöglichen es, Schwankungen im Stromnetz besser auszugleichen und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Diese Entwicklung ist ein bedeutender Beitrag zur Energiewende und zur Reduzierung der CO2-Emissionen.
Ein weiteres spannendes Projekt im Bereich der erneuerbaren Energien ist der Photovoltaik-Solarpark Amerdingen Spatenstich. Dieser Solarpark wird einen wichtigen Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien leisten und zeigt, wie wichtig Investitionen in nachhaltige Energieprojekte sind. Der Solarpark wird nicht nur zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen, sondern auch die regionale Wirtschaft stärken.
Ein weiteres Beispiel für innovative Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien ist die Flexibilität Elektroautos Netzstabilität. Dieses Pilotprojekt untersucht, wie Elektroautos zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen können. Durch die intelligente Steuerung der Ladezeiten können Elektroautos dazu beitragen, Lastspitzen im Stromnetz zu vermeiden und so die Netzstabilität zu erhöhen. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen und flexiblen Energieversorgung.
Die Bedeutung von Flex-Kapazitäten wird auch durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2024 unterstrichen. Diese Studie zeigt, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung weiter steigen wird. Um diese Entwicklung zu unterstützen, sind flexible und dezentrale Lösungen unerlässlich. Sie tragen dazu bei, die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz zu erleichtern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.