Photovoltaik versus Solarthermie Kosten Nutzen Vergleich

Photovoltaik versus Solarthermie Kosten Nutzen Vergleich

Letztes Update: 12. August 2024

Der Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen Photovoltaik und Solarthermie hinsichtlich Kosten und Nutzen. Er bietet einen umfassenden Vergleich, um Ihnen bei der Entscheidung für die geeignete Technologie zur Energiegewinnung zu helfen.

Photovoltaik oder Solarthermie: Strom und Wärme aus Sonnenenergie

Der Sommer präsentiert sich derzeit in Hochform - für viele mit Wohneigentum womöglich ein Grund mehr, verstärkt die nachhaltige Nutzung von Sonnenenergie in Betracht zu ziehen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) vermittelt mit ihrer nationalen Informationskampagne "Zukunft Zuhause - Nachhaltig sanieren" einen kompakten und unabhängigen Überblick zum Thema Sanierung. Adressaten sind Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die ihre Ein- oder Zweifamilienhäuser energetisch fit machen wollen - von Dämmung bis Photovoltaik (PV). Im heutigen Teil unserer Serie geht es um die Sonnenenergie: Welche Unterschiede gibt es zwischen PV und Solarthermie? Wann lohnt sich was? Welche Kosten und Förderungen gibt es? Das sind einige Fragen, die beantwortet werden sollen.

Unabhängigkeit von der Energieversorgung

Ob auf dem Dach, an der Fassade oder auf dem Balkon: Immer mehr Menschen nutzen die Kraft der Sonne, um aus Sonnenenergie eigenen Strom oder Wärme herzustellen - entweder mit einer Photovoltaik- oder einer Solarthermieanlage. Der Vorteil: Man wird unabhängiger von der Energieversorgung. Gleichzeitig bedeutet die Nutzung einer nachhaltigen, umweltfreundlichen Energiequelle einen Beitrag zur politisch gewollten Energiewende. Zwar nutzen sowohl PV als auch Solarthermie die Sonnenenergie - aber doch zu unterschiedlichen Zwecken: Photovoltaik wandelt das Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Solarthermieanlagen erhitzen mit Sonnenenergie entweder Wasser oder erzeugen Wärme.

Die Unterschiede zwischen Photovoltaik und Solarthermie

Bei der Photovoltaik trifft Sonnenlicht auf Solarzellen in einem Solarmodul. Die Lichtteilchen, sogenannte Photonen, bringen Elektronen in den Zellen in Bewegung, wodurch Strom entsteht. Dieser Gleichstrom wird zu einem Wechselrichter geleitet, der ihn in Wechselstrom umwandelt, den man im Haushalt nutzen oder ins Stromnetz einspeisen kann. Solarmodule können auf Dächern, an Fassaden, auf Carports sowie Überdachungen und selbst auf Dächern von Fahrzeugen installiert werden. Auch Balkonkraftwerke boomen, bekannt als Plug-in-Photovoltaikanlagen. Diese ermöglichen sowohl bei Miet- als auch bei Eigentumswohnungen die Nutzung von Solarenergie - ohne größere Installationen.

Bei einer Solarthermieanlage trifft das Sonnenlicht dagegen auf Röhren oder schwarze Leitungen, die mit einem Wasser-Frostschutz-Gemisch gefüllt sind und dieses Gemisch erwärmen. Die Anlage besteht aus einem oder mehreren Sonnenkollektoren, die über Rohre miteinander verbunden sind. Mit einer Pumpe wird das erhitzte Gemisch durch einen Wärmetauscher in das Heizungssystem des Gebäudes gespeist. So kann die erzeugte Wärme sowohl für die Raumheizung als auch für die Warmwasserversorgung genutzt werden.

Was man vor der Installation von Photovoltaik oder Solarthermie beachten sollte

Die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach empfiehlt sich vor allem dort, wo es keine starke Verschattung gibt. Idealerweise ist das Dach nach Süden ausgerichtet. "Aber auch Ost- oder Westdächer eignen sich gut für diejenigen, die viel Solarstrom selbst nutzen möchten", sagt DBU-Referent Andreas Skrypietz. "Für Solarthermieanlagen ist hingegen eine hohe Sonneneinstrahlung erforderlich. Am meisten lohnt sich eine gute Südausrichtung", so Skrypietz. Nach seinen Worten gibt es verschiedene Solarkollektoren für Solarthermie, darunter robuste Flachkollektoren mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Außerdem existieren Vakuumröhrenkollektoren, die effizienter als Flachkollektoren sind und für weniger sonnige Bereiche in Frage kommen. Die Montage kann aber teurer und aufwändiger sein. Hybridkollektoren erzeugen sowohl Wärme als auch Strom, sind jedoch teurer als andere Kollektoren.

Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz

Ob Photovoltaik oder Solarthermie: Beide Systeme haben ihre Vorteile. Eine PV-Anlage lohnt sich, wenn der erzeugte Strom größtenteils selbst genutzt wird, etwa für eine Wärmepumpe oder eine Ladestation für Elektroautos. "Mithilfe eines zusätzlichen Stromspeichers lässt sich der Strom auch bei Dunkelheit nutzen", sagt Skrypietz. Allerdings sei das Stromspeichern derzeit noch teuer. Der für eigene Zwecke nicht benötigte, überschüssige Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist werden. Dafür erhält man eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Neue PV-Anlagen bis 25 Kilowatt-Peak (kWp) dürfen den gesamten erzeugten Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen. Mit dem unter Laborbedingungen festgestellten Maß kWp wird die Leistung von PV-Anlagen gemessen. Die EEG-Vergütung macht Photovoltaik also zu einer attraktiven Option, zumal die Stromkosten aktuell noch recht hoch sind.

Auf die Ausrichtung des Daches kommt es an

Solarthermische Anlagen generieren ausschließlich Wärme, was sie besonders für Haushalte mit kontinuierlich hohem Warmwasserbedarf sinnvoll macht. "Wenn drei oder vier Menschen ein Haus durchgängig bewohnen, lohnt sich Solarthermie: Man kann Warmwasser erzeugen und die Heizung unterstützen", sagt Skrypietz. Solarthermie sei effizient und günstiger in der Anschaffung, "braucht aber eine Südausrichtung des Daches", betont der DBU-Experte. Photovoltaikanlagen funktionieren hingegen nach seinen Worten auch bei einer Ost-West-Ausrichtung gut. Skrypietz: "Beide Systeme sind auch kombinierbar - je nach Dachfläche." Bei einem Ost-West-Dach sei eine große PV-Anlage zum Beispiel in Verbindung mit einer Wärmepumpe sinnvoll. Anders sei die Lage bei einem Süd-Dach. "Da ist womöglich eine Kombination aus beiden Systemen ideal." Letztlich entscheidet der Einzelfall, ob eher Solarthermie oder doch Photovoltaik in Frage kommt. "Welche Lösung kostengünstiger ist, hängt von den örtlichen Bedingungen und persönlichen Vorlieben ab", sagt Skrypietz. Was sicher ist: Beide Technologien bieten eine nachhaltige Möglichkeit, um umweltfreundliche Energie zu erzeugen und langfristig Energiekosten zu sparen.

Photovoltaik versus Solarthermie Kosten Nutzen Vergleich

Ein entscheidender Faktor bei der Wahl zwischen Photovoltaik und Solarthermie ist der Kosten-Nutzen-Vergleich. Photovoltaikanlagen haben in den letzten Jahren eine deutliche Preisreduktion erfahren. Die Anschaffungskosten für eine durchschnittliche PV-Anlage liegen derzeit bei etwa 1.200 bis 1.800 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp). Hinzu kommen Kosten für die Installation und eventuell für einen Stromspeicher. Die laufenden Kosten sind gering, da PV-Anlagen wenig Wartung benötigen. Die Lebensdauer einer PV-Anlage beträgt in der Regel 20 bis 25 Jahre, wobei die Leistung im Laufe der Zeit leicht abnimmt.

Solarthermieanlagen sind in der Anschaffung oft günstiger als PV-Anlagen. Die Kosten für eine durchschnittliche Solarthermieanlage liegen bei etwa 3.000 bis 6.000 Euro, abhängig von der Größe und dem Typ der Kollektoren. Die Installation ist jedoch aufwändiger und kann zusätzliche Kosten verursachen. Die laufenden Kosten sind ebenfalls gering, da Solarthermieanlagen wenig Wartung benötigen. Die Lebensdauer einer Solarthermieanlage beträgt ebenfalls etwa 20 bis 25 Jahre.

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Photovoltaik versus Solarthermie Kosten Nutzen Vergleich ist die Förderung. Für beide Systeme gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Die KfW-Bank bietet beispielsweise zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für die Installation von PV- und Solarthermieanlagen an. Auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Solarthermieanlagen mit attraktiven Zuschüssen.

Fazit: Photovoltaik oder Solarthermie?

Die Entscheidung zwischen Photovoltaik und Solarthermie hängt von verschiedenen Faktoren ab. Photovoltaik eignet sich besonders für Haushalte, die ihren eigenen Strombedarf decken und eventuell überschüssigen Strom ins Netz einspeisen möchten. Solarthermie ist ideal für Haushalte mit hohem Warmwasserbedarf und zur Unterstützung der Heizung. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile und können je nach individuellen Bedürfnissen und örtlichen Gegebenheiten die richtige Wahl sein.

Ein umfassender Photovoltaik versus Solarthermie Kosten Nutzen Vergleich zeigt, dass beide Technologien eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Investition darstellen können. Die Entscheidung sollte jedoch gut überlegt und auf die spezifischen Anforderungen des eigenen Haushalts abgestimmt sein. Mit der richtigen Wahl können Sie nicht nur Energiekosten sparen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

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