Photovoltaik-Freiflächenanlagen Deutschland

Photovoltaik-Freiflächenanlagen Deutschland: Fortschritt und Perspektiven

Letztes Update: 22. Juni 2024

Der Artikel beleuchtet den aktuellen Stand und die Fortschritte des Ausbaus von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland. Es wird auf die Entwicklungen, Herausforderungen und Zukunftsperspektiven eingegangen, die diesen Bereich prägen.

Photovoltaik-Ausbau auf der Zielgeraden

Die deutsche Solarbranche steht vor einem bedeutenden Meilenstein. Mit weit über 100.000 Beschäftigten, die unermüdlich daran arbeiten, die Energiewende und den Klimaschutz voranzutreiben, hat die Branche im vergangenen Jahr beeindruckende Erfolge erzielt. Über eine Million Solar- und rund 575.000 Speichersysteme wurden verkauft, was zu einem Umsatz von rund 30 Milliarden Euro führte. Diese Zahlen stammen vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) und wurden anlässlich der Eröffnung der Messen The smarter E Europe in München veröffentlicht.

Wachstum und Zielsetzungen

Der Absatz von Photovoltaiksystemen und Solarstromspeichern hat sich im letzten Jahr verdoppelt. Für 2024 rechnet der BSW-Solar mit einem Wachstum der neu installierten PV- und Speicherkapazität im unteren zweistelligen Prozentbereich. Dies bedeutet, dass der Photovoltaik-Ausbau in Deutschland auf der gesetzlich verankerten Zielgeraden der Energiewende ist. Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil des Solarstroms zur Deckung des Strombedarfs in Deutschland von derzeit 12 Prozent auf rund 25 Prozent steigen.

Die Rolle der Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Wachstumsstrategie sind die Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland. Diese Anlagen spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung der ambitionierten Ziele. Der Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, Carsten Körnig, betont, dass rund 40 Prozent der Wegstrecke bereits geschafft sind, dank des fantastischen Engagements der Bürgerinnen und Bürger. Doch die nächsten Etappen erfordern weitere Höchstleistungen von Wirtschaft und Politik.

Einfluss der Corona-Pandemie und Energiekrise

Die Corona-Pandemie und die Energiekrise haben der Solarbranche einen zusätzlichen Wachstumsschub verliehen. In den letzten Jahren führte dies zu einer solaren Sonderkonjunktur in Deutschlands Eigenheimsiedlungen und zu einer kleinen Energierevolution auf heimischen Balkonen. Zwar hat sich die Nachfrage nach Solardächern bei privaten Immobilienbesitzern zuletzt etwas abgekühlt, sie bleibt jedoch weiterhin hoch. Noch nie wurden so viele Steckersolargeräte monatlich neu in Betrieb genommen wie in den Monaten April und Mai 2024.

Wachstumstreiber: Freiflächen und Firmendächer

Als Wachstumstreiber für die nächsten zwei Jahre sieht Körnig insbesondere die solare Elektrifizierung von Freiflächen und Firmendächern. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurde auf Firmendächern bereits 81 Prozent mehr Solarleistung in Betrieb genommen als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Eine YouGov-Umfrage unter rund 450 Unternehmen mit geeigneten Dachflächen ergab, dass mehr als die Hälfte der Befragten in den nächsten drei Jahren eine Solaranlage planen. Vier von zehn Unternehmen wollen in diesem Zeitraum auch ihren Fuhrpark elektrifizieren.

Die Bedeutung von Messen und Ausstellungen

Anlässlich der Messen The smarter E Europe betonte Körnig, dass die Branche sich darauf eingestellt hat, dass der Bedarf an Photovoltaik sowie innovativer Speicher- und Ladeinfrastruktur in den nächsten Jahren rasant wachsen wird. Mit der allmählich in Fahrt kommenden Verkehrs- und Wärmewende werden weitere Solarbooster zünden. Die Elektromobilität hat weltweit ihren Siegeszug angetreten und die Wärmepumpe wird zum neuen Heizstandard.

Integration von Speicherlösungen

Eine Erhebung des BSW-Solar unter Installationsunternehmen ergab, dass sich inzwischen rund 80 Prozent der Photovoltaik-Kundschaft im Eigenheimsegment in Deutschland zugleich einen Heimspeicher installieren lassen. Immerhin 40 Prozent installieren zusätzlich zur Solaranlage auch eine Wärmepumpe und/oder eine Wallbox zum Betanken eines E-Autos. Diese Integration von Speicherlösungen ist entscheidend, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der Photovoltaikanlagen zu maximieren.

Deutschland auf der Überholspur

Bei der neu installierten Photovoltaik-Leistung ist Deutschland laut Daten von SolarPower Europe im vergangenen Jahr im Länder-Ranking von Platz sechs auf Platz vier vorgerückt, nach China, den USA und Brasilien. Als Energiewende-Pionier geht Deutschland zumindest beim Ausbau der Solartechnik wieder auf die Überholspur. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass die Bemühungen der Branche und der Politik Früchte tragen.

Herausforderungen und Nachholbedarf

Trotz dieser Erfolge sieht der BSW-Solar Nachholbedarf im Bereich der Produktion von Solarmodulen und ihren Vorprodukten. Anders als bei der Installation von Solarkraftwerken hat es die Bundesregierung im international umkämpften und kapitalintensiven Markt bislang versäumt, die nötige Investitionssicherheit für den Aufbau solarer Giga-Fabriken zu schaffen. Auch beim Bürokratieabbau gibt es weiterhin viel Luft nach oben.

Marktreport zum deutschen PV- und Speichermarkt

Der BSW-Solar hat pünktlich zur Intersolar 2024 in Kooperation mit dem Fraunhofer ISE und der Intersolar Europe einen Marktreport zum deutschen PV- und Speichermarkt herausgebracht. "The German PV and Battery Storage Market" bietet neueste Statistiken zum deutschen PV- und Batteriespeichermarkt inkl. einer Aufstellung der aktuellen Fördermechanismen in Deutschland. Der Report bietet einen Überblick über den aktuellen Stand sowie die Aussichten und Entwicklungen des PV-Marktes und die Rolle von Batteriesystemen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Photovoltaik-Ausbau in Deutschland auf einem guten Weg ist. Mit den richtigen politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen kann das Ziel, den Anteil des Solarstroms zur Deckung des Strombedarfs bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen, erreicht werden. Die Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland spielen dabei eine zentrale Rolle und werden weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Energiewende sein.

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