Studie zeigt Rückgang der Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen

nachhaltige Verpackungen Zahlungsbereitschaft Rückgang: Ein Blick auf die aktuelle Studie

Letztes Update: 15. August 2024

Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen abnimmt. Welche Faktoren beeinflussen diesen Trend und was bedeutet das für die Zukunft des nachhaltigen Konsums?

Studie zeigt: Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen nimmt ab

Die Bereitschaft der Verbraucher, für nachhaltige Verpackungen mehr zu bezahlen, ist seit 2021 gesunken. Während sich einige Verbraucher bewusst für nachhaltige Verpackungen entscheiden, sind andere skeptisch. Im Online-Handel ist recycelte Wellpappe der Favorit, wenn es um die Verpackung von Produkten für den Versand geht.

Ein Blick auf die Zahlen

Nachhaltige Verpackungen werden immer mehr zum Standard. So zeigt die aktuelle Studie "Sustainable Product Packaging" der globalen Strategieberatung Simon-Kucher, dass der Anteil der Verbraucher, die bereit sind, für nachhaltige Verpackungen mehr zu bezahlen, seit 2021 deutlich zurückgegangen ist. Gaben im Jahr 2021 noch 83 Prozent der Verbraucher an, einen Aufpreis für nachhaltige Verpackungen zu zahlen, waren es im Jahr 2024 nur noch 64 Prozent. Im Vergleich zu den Vorjahren (2021: 7 Prozent; 2022: 6 Prozent; 2023: 7 Prozent) bleibt der durchschnittliche Betrag, den Verbraucher im Jahr 2024 bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen, mit sechs Prozent relativ stabil. "Für Konsumenten sind nachhaltige Verpackungen bereits heute eine Voraussetzung", betont Dr. Daniel Bornemann, Senior Partner und Experte für die Papier- und Verpackungsindustrie bei Simon-Kucher. "Hersteller sollten jetzt handeln, um effiziente Lösungen zu entwickeln und dem Trend immer einen Schritt voraus zu sein."

Konsistente Kommunikation wichtig

Nachhaltigkeit bleibt auch bei Verpackungen ein wichtiges Kaufkriterium. 24 Prozent der Verbraucher entscheiden sich, wenn möglich, für nachhaltige Verpackungen. Es gibt aber auch bewusste Entscheidungen gegen nachhaltige Verpackungen: 17 Prozent glauben den Aussagen zur Nachhaltigkeit nicht und 15 Prozent gaben an, zu wenig Informationen zu haben. "Der Wunsch nach vertrauenswürdigen Aussagen zur Nachhaltigkeit von Verpackungen und der Mangel an Informationen zeigen, dass bei rund einem Drittel der Verbraucher noch ein Kommunikationsdefizit in Bezug auf nachhaltige Verpackungen besteht", erklärt Mark-Daniel Rentschler, Senior Director bei Simon-Kucher.

Je weniger verpackt, desto besser

Auf die Frage nach den Verpackungspräferenzen nannten die Verbraucher mit 55 Prozent am zweithäufigsten unverpackte Produkte. Wenn schon Verpackung, dann sollte diese biologisch abbaubar (51 Prozent) sowie recycelbar (56 Prozent) bzw. aus recycelten Materialien hergestellt sein (51 Prozent). Nur 29 Prozent achten auf eine gute CO2-Bilanz. "Die CO2-Bilanz spielt für Verbraucher seit Jahren nur eine untergeordnete Rolle, wenn es um nachhaltige Verpackungen geht", so Stephanie Sparber, Senior Director bei Simon-Kucher. "Vor allem im Vergleich zu anderen Branchen, wo die CO2-Bilanz als wichtiges Nachhaltigkeitskriterium gilt. Greifbare Nachhaltigkeits-Attribute wie Recycling fallen bei Verpackungen stärker ins Gewicht."

Online-Handel setzt auf Wellpappe

Auch im Online-Handel ist das Thema nachhaltige Verpackungen längst angekommen. Ganze 42 Prozent bevorzugen bei Online-Bestellungen Wellpappe aus Recyclingpapier. 18 Prozent gaben an, dass sie Mehrwegbehälter aus Hartplastik bevorzugen, 14 Prozent möchten am liebsten gar keine Verpackung und bevorzugen, dass das Produkt direkt sichtbar ist. Nur 20 Prozent der Befragten gaben an, dass Nachhaltigkeit von Verpackungen für sie beim Online-Shopping keine Priorität hat. "Das ist ein klares Signal an die Online-Händler", so Bornemann. "In den kommenden Jahren ist mit einer steigenden Nachfrage nach wirtschaftlichen und nachhaltigen Lösungen im Online-Handel zu rechnen. Hier gilt es, ein schlüssiges Gesamtkonzept zu entwickeln, um Produkte nachhaltig zu versenden und auch als nachhaltiger Online-Händler wahrgenommen zu werden."

Weniger Veränderung als erwartet: Einwegpfand auf Plastik-Milchverpackungen

Pfand auf Milch in Plastikflaschen? Seit Anfang des Jahres wird auf Milch, Milchmischgetränke und Milchprodukte in Plastikverpackungen ein Pfand erhoben. Auf das Kaufverhalten hat diese Entwicklung jedoch zunächst keinen Einfluss. 80 Prozent der Befragten fühlen sich durch das neu eingeführte Pfand nicht in ihren Einkaufsgewohnheiten beeinflusst. "Die (noch) geringen Auswirkungen der Pfandregelung auf Milchverpackungen können ein Zeichen dafür sein, dass sich die Verbraucher generell an Einweg gewöhnt haben", so Bornemann. "Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass einige Maßnahmen eine geringere Steuerungswirkung haben als erwartet."

Nachhaltige Verpackungen: Zahlungsbereitschaft Rückgang und die Zukunft

Die sinkende Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen wirft Fragen auf. Warum sind Verbraucher weniger bereit, mehr zu zahlen? Ein Grund könnte die wirtschaftliche Unsicherheit sein, die viele Menschen dazu zwingt, ihre Ausgaben zu überdenken. Ein anderer Grund könnte die zunehmende Verfügbarkeit von nachhaltigen Verpackungen zu niedrigeren Preisen sein, was die Notwendigkeit eines Aufpreises verringert.

Ein weiterer Aspekt ist die Skepsis gegenüber den Nachhaltigkeitsversprechen der Hersteller. Wenn Verbraucher das Gefühl haben, dass die Nachhaltigkeitsangaben nicht vertrauenswürdig sind, sind sie weniger bereit, dafür mehr zu bezahlen. Hier ist eine transparente und konsistente Kommunikation seitens der Hersteller entscheidend.

Die Studie zeigt auch, dass Verbraucher zunehmend Wert auf greifbare Nachhaltigkeitsmerkmale wie Recycling legen. Dies könnte darauf hindeuten, dass Hersteller ihre Bemühungen verstärken sollten, um sicherzustellen, dass ihre Verpackungen tatsächlich recycelbar sind und dies auch klar kommunizieren.

Im Online-Handel zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Präferenz für recycelte Wellpappe deutet darauf hin, dass Verbraucher nachhaltige Verpackungen schätzen, wenn sie praktisch und kostengünstig sind. Online-Händler sollten daher in nachhaltige Verpackungslösungen investieren, die sowohl umweltfreundlich als auch wirtschaftlich sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die sinkende Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen eine Herausforderung darstellt, aber auch Chancen bietet. Hersteller und Händler müssen ihre Strategien anpassen, um den sich ändernden Verbraucherpräferenzen gerecht zu werden. Durch transparente Kommunikation, innovative Verpackungslösungen und ein besseres Verständnis der Verbraucherbedürfnisse können sie nicht nur die Zahlungsbereitschaft erhöhen, sondern auch einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten.

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Die jüngste Studie zeigt, dass die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen abnimmt. Dies wirft Fragen über die Zukunft der umweltfreundlichen Konsumgüter auf. Es scheint, dass Verbraucher trotz des wachsenden Bewusstseins für Umweltschutz weniger bereit sind, für nachhaltige Verpackungen mehr zu zahlen. Dies könnte auf wirtschaftliche Unsicherheiten oder eine allgemeine Ermüdung gegenüber nachhaltigen Initiativen zurückzuführen sein.

Ein ähnliches Phänomen lässt sich auch in anderen Bereichen beobachten. So zeigt der Klimaprotest Flughäfen Deutschland 2024, dass es trotz der Dringlichkeit des Themas immer wieder zu Widerständen kommt. Die Störungen an den Flughäfen sind ein Zeichen dafür, dass nicht alle bereit sind, die notwendigen Veränderungen zu akzeptieren.

Auch in der Lebensmittelbranche gibt es interessante Entwicklungen. Beispielsweise zeigt der Bio Street Food Truck Deutschland, dass es durchaus erfolgreiche Modelle gibt, die Nachhaltigkeit und Genuss vereinen. Diese Initiativen zeigen, dass es möglich ist, nachhaltige Produkte anzubieten, die auch wirtschaftlich erfolgreich sind.

Ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit ist die richtige Entsorgung von Medikamenten. Hier zeigt sich, dass es oft an Wissen und Infrastruktur mangelt, um umweltfreundliche Lösungen umzusetzen. Die korrekte Entsorgung ist entscheidend, um die Umwelt zu schützen und langfristige Schäden zu vermeiden.

Die abnehmende Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Verpackungen ist ein Weckruf. Es zeigt, dass mehr getan werden muss, um das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen und nachhaltige Optionen attraktiver zu machen. Nur so kann langfristig ein echter Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit erreicht werden.