Letztes Update: 02. September 2024
Beim MINT-EC Stahlcamp in Duisburg forschen 20 Schüler*innen vom 19. bis 23. September zur Transformation von Koksstahl zu klimafreundlichem Wasserstoffstahl. Besuche bei Stahlwerken und Workshops an der Uni Duisburg-Essen stehen auf dem Programm.
Vom 19. bis 23. September findet in Duisburg das MINT-EC Stahlcamp Duisburg statt. 20 Schüler*innen aus dem nationalen Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC haben die Gelegenheit, sich intensiv mit dem Thema Stahl auseinanderzusetzen. Duisburg, als Europas wichtigster Stahlstandort, bietet dafür die perfekte Kulisse. Die Teilnehmenden erforschen die Geschichte und Zukunft der Stahlherstellung – von der traditionellen Koksverarbeitung bis hin zur modernen, klimafreundlichen Wasserstofftechnologie.
Der erste Tag des MINT-EC Stahlcamp Duisburg führt die Jugendlichen zur Zeche Zollverein, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Während der Führung „Von Kohle und Koks“ erfahren sie, wie Kohle gefördert und zu Koks veredelt wird. Diese historische Perspektive ist wichtig, um die Entwicklung der Stahlindustrie zu verstehen. Die Zeche Zollverein, einst das größte Steinkohlenbergwerk der Welt, bietet einen beeindruckenden Einblick in die industrielle Vergangenheit und die Bedeutung von Koks für die Stahlproduktion.
Ein Highlight des MINT-EC Stahlcamp Duisburg sind die Besuche bei den Stahlwerken HKM und thyssenkrupp. Hier erleben die Schüler*innen hautnah, wie moderner Stahl produziert wird. Besonders spannend ist der Workshop zur Umstellung der Rohstahlproduktion von Koks auf grünen Wasserstoff. Diese Technologie gilt als Schlüssel zur klimafreundlichen Stahlherstellung. Die Teilnehmenden lernen, welche Herausforderungen und Chancen mit dieser Umstellung verbunden sind und wie sie zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen kann.
An der Universität Duisburg-Essen führt der Lehrstuhl von Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Deike die Jugendlichen in verschiedene Methoden zur Untersuchung von Stahl ein. Sie arbeiten eigenständig am Rasterelektronenmikroskop und gießen Stahl in Formsand. Diese praktischen Erfahrungen sind wertvoll, um ein tiefes Verständnis für die Materialwissenschaften zu entwickeln. Die Universität bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, wissenschaftliches Arbeiten hautnah zu erleben und eigene Experimente durchzuführen.
Ein weiterer wichtiger Programmpunkt des MINT-EC Stahlcamp Duisburg ist der Besuch bei Befesa, einem Unternehmen der Entsorgungswirtschaft. Hier widmen sich die Schüler*innen dem Recycling von Zink aus verzinktem Stahl. Geschäftsführer Eckhard von Billerbeck präsentiert die Prozesse und Technologien, die Befesa einsetzt, um wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen und die Umwelt zu schonen. Recycling ist ein zentraler Aspekt der nachhaltigen Stahlproduktion und zeigt, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktioniert.
Der Landschaftspark Nord, ein stillgelegtes Hüttenwerk, ist ein weiteres Highlight des MINT-EC Stahlcamp Duisburg. Die beeindruckenden Industrieanlagen wurden vielfältig umgewidmet und bieten heute Raum für Kultur und Freizeit. Die Schüler*innen nehmen an einer GPS-Tour durch den Park teil und entdecken die Geschichte und Transformation des ehemaligen Hüttenwerks. Der Landschaftspark Nord ist ein Beispiel dafür, wie industrielle Erbe bewahrt und gleichzeitig neu genutzt werden kann.
Das MINT-EC Stahlcamp Duisburg wird bereits zum fünften Mal vom Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium organisiert. Das Gymnasium ist seit 2011 Mitglied des nationalen Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC. In Kooperation mit der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH Duisburg, dem Lehrstuhl für Metallurgie und Stahl der Universität Duisburg-Essen, SCHULEWIRTSCHAFT NRW, dem Fonds der Chemischen Industrie im Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI) sowie dem Zentrum Duisburg Niederrhein (zdi) wird ein umfassendes Programm geboten. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig Netzwerke und Partnerschaften für die Förderung von MINT-Talenten sind.
MINT-EC ist das nationale Excellence-Netzwerk von Schulen mit Sekundarstufe II und ausgeprägtem Profil in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Es wurde im Jahr 2000 von den Arbeitgeber*innen gegründet und arbeitet eng mit deren regionalen Bildungsinitiativen zusammen. MINT-EC liefert ein breites Veranstaltungs- und Förderangebot für Schüler*innen sowie Fortbildungen und fachlichen Austausch für Lehrkräfte und Schulleitungen. Das Netzwerk mit derzeit 342 zertifizierten Schulen steht seit 2009 unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK). Hauptförderer von MINT-EC sind der Arbeitgeberverband Gesamtmetall im Rahmen der Initiative think ING. sowie die Siemens Stiftung und die bayerischen Arbeitgeberverbände bayme vbm und vbw.
Das MINT-EC Stahlcamp Duisburg bietet den Teilnehmenden eine einzigartige Gelegenheit, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Stahlproduktion zu erforschen. Vom historischen Besuch der Zeche Zollverein über die modernen Stahlwerke von HKM und thyssenkrupp bis hin zu den wissenschaftlichen Methoden an der Universität Duisburg-Essen und den nachhaltigen Recyclingprozessen bei Befesa – das Camp deckt alle Facetten der Stahlherstellung ab. Die Schüler*innen erleben hautnah, wie sich die Stahlindustrie wandelt und welche Rolle sie in einer nachhaltigen Zukunft spielen kann. Das MINT-EC Stahlcamp Duisburg ist ein Beispiel dafür, wie praxisnahe Bildung und starke Netzwerke junge Talente fördern und inspirieren können.
Der Artikel über das MINT-EC-Camp „Stahl im Wandel der Zeit“ in Duisburg beleuchtet die Entwicklung von Koksstahl hin zu klimafreundlichem Wasserstoffstahl. Diese Transformation ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Ein zentrales Element dieser Entwicklung ist die Nutzung von Abwärme. Erfahren Sie mehr über Innovative Wärmenutzung Abwärme Stahlproduktion, um zu verstehen, wie Abwärme effizient genutzt werden kann.
Die Umstellung auf klimafreundliche Technologien ist nicht nur im Stahlsektor von Bedeutung. Auch in anderen Bereichen gibt es spannende Entwicklungen. Ein Beispiel dafür ist die Wärmepumpe Altbau sinnvoll. Diese Technologie zeigt, wie auch ältere Gebäude energieeffizienter und umweltfreundlicher gestaltet werden können.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Einsatz von Wasserstoff in der Stahlproduktion. Wasserstoff bietet eine vielversprechende Alternative zu fossilen Brennstoffen und kann erheblich zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, auch die Entwicklungen in anderen Industrien zu betrachten. Erfahren Sie mehr über die Nachhaltigkeit im Bankensektor 2024 und wie nachhaltige Finanzierungen zur Förderung umweltfreundlicher Projekte beitragen können.