LNG-Importe Deutschland: Schwache Auslastung im Fokus

LNG-Importe Deutschland: Schwache Auslastung und geringe Relevanz

Letztes Update: 13. Januar 2025

Die Deutsche Umwelthilfe bewertet die LNG-Importe 2024 kritisch: Schwach ausgelastete Terminals und geringe Bedeutung für die deutsche Erdgasversorgung.

LNG-Importe 2024: Deutsche Umwelthilfe kritisiert geringe Auslastung der Terminals

Stagnation bei LNG-Importen: Zahlen bleiben auf niedrigem Niveau

Die LNG-Importe Deutschland stagnieren auch im Jahr 2024. Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wurden lediglich 6,9 Milliarden Kubikmeter Gas über die drei aktiven LNG-Terminals eingespeist. Dies entspricht einem Anteil von nur 8 Prozent an den gesamten Gasimporten des Landes. Damit bleibt der Beitrag der LNG-Importe zur deutschen Gasversorgung marginal. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Bemühungen, die Infrastruktur auszubauen, zeigt sich, dass die Terminals kaum zur Versorgungssicherheit beitragen. Die hohen Füllstände der Gasspeicher und die sinkende Nachfrage nach Erdgas verstärken diese Entwicklung.

Herkunft des Gases: Fracking-Gas dominiert die Importe

Ein Großteil der LNG-Importe Deutschland stammt aus den USA. Mit einem Anteil von 86 Prozent ist das US-amerikanische Flüssigerdgas der dominierende Lieferant. Dabei handelt es sich überwiegend um Fracking-Gas, das aufgrund seiner klimaschädlichen Fördermethoden stark in der Kritik steht. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, betont: „Die LNG-Terminals sind uns als Rettung der deutschen Gasversorgung verkauft worden. Der Blick auf das vergangene Jahr entlarvt dies als Irrtum.“ Die Abhängigkeit von Fracking-Gas aus den USA wird von der DUH als klima- und geopolitisch problematisch eingestuft.

Schlechte Auslastung: Terminal auf Rügen als Negativbeispiel

Besonders das LNG-Terminal in Mukran auf Rügen steht im Fokus der Kritik. Seit seiner Inbetriebnahme war es durchschnittlich nur zu 8 Prozent ausgelastet. Phasenweise gab es sogar keine relevante Gaseinspeisung. Auch die anderen Terminals schneiden nicht wesentlich besser ab. Das Terminalschiff in Wilhelmshaven erreichte eine Auslastung von 64 Prozent, während Brunsbüttel mit 49 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau blieb. Die DUH sieht in diesen Zahlen einen klaren Beleg für die geringe Nachfrage nach LNG in Deutschland.

Geplante Projekte verzögern sich

Der Ausbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland kommt ebenfalls nur schleppend voran. Zwei geplante Terminalschiffe – eines in Stade und ein weiteres in Wilhelmshaven – konnten 2024 nicht wie geplant in Betrieb genommen werden. Die Betreiber sprechen nun von einer möglichen Inbetriebnahme im ersten Quartal 2025. Diese Verzögerungen werfen Fragen zur Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit der Projekte auf, insbesondere angesichts der stagnierenden LNG-Importe Deutschland.

DUH fordert Stopp weiterer LNG-Projekte

Die Deutsche Umwelthilfe fordert angesichts der aktuellen Entwicklungen einen sofortigen Stopp des weiteren Ausbaus der LNG-Infrastruktur. Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH, erklärt: „Besonders das Terminal der Deutschen Regas auf Rügen sticht mit seiner schlechten Auslastung heraus. Es ist offenbar eine Investitionsruine und sollte aus wirtschaftlichen Gründen so schnell wie möglich rückabgewickelt werden.“ Die DUH sieht in den LNG-Terminals nicht nur eine klimapolitische Fehlentscheidung, sondern auch eine wirtschaftliche Fehlinvestition.

Sinkender Gasbedarf: Energiewende verändert die Nachfrage

Mit dem Fortschreiten der Energiewende sinkt der Gasbedarf in Deutschland und Europa kontinuierlich. Erneuerbare Energien und Effizienzmaßnahmen reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Vor diesem Hintergrund erscheint der Ausbau der LNG-Infrastruktur zunehmend widersinnig. Die DUH argumentiert, dass die Mittel besser in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert werden sollten, um die Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung langfristig zu sichern.

Fazit: LNG-Importe bleiben Randerscheinung

Die Bilanz der LNG-Importe Deutschland im Jahr 2024 fällt ernüchternd aus. Trotz großer Investitionen und politischer Unterstützung bleibt der Beitrag der LNG-Terminals zur Gasversorgung gering. Die schlechte Auslastung der Anlagen und die Abhängigkeit von klimaschädlichem Fracking-Gas aus den USA werfen grundlegende Fragen zur Sinnhaftigkeit der Projekte auf. Die Deutsche Umwelthilfe fordert daher ein Umdenken in der Energiepolitik und einen klaren Fokus auf nachhaltige Alternativen.

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