Letztes Update: 12. Juli 2024
E.ON und MAN arbeiten zusammen, um ein öffentliches Ladenetz für Elektro-Lkw in Europa aufzubauen. Dieses Netz soll die Akzeptanz von Elektro-Lkw fördern und den europäischen Transportsektor nachhaltiger gestalten.
Die Elektromobilität ist auf dem Vormarsch, und das nicht nur im Bereich der Pkw. Auch der Schwerlastverkehr steht vor einer Revolution. E.ON und MAN Truck & Bus haben sich zusammengeschlossen, um ein öffentliches Ladenetz für Elektro-Lkw in Europa aufzubauen. Diese Kooperation markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft im Transportsektor.
Im Rahmen ihrer neuen Partnerschaft planen E.ON und MAN, rund 170 Standorte mit etwa 400 Ladepunkten für Elektro-Lkw in Europa zu errichten. Allein in Deutschland sind 125 dieser Standorte vorgesehen. Dies wird das größte flächendeckende, öffentliche Ladenetz für schwere Nutzfahrzeuge in Deutschland sein. Weitere Standorte sind in Ländern wie Österreich, Großbritannien, Dänemark, Italien, Polen, Tschechien und Ungarn geplant.
Die neuen Ladestationen werden an strategisch ausgewählten MAN-Servicestützpunkten installiert. Diese befinden sich vorwiegend in Industriegebieten mit hohem Lkw-Aufkommen oder in der Nähe von Autobahnen. Dadurch lässt sich das öffentliche Laden gut in den Betriebsalltag integrieren. Das Layout der Standorte ist speziell für das Laden von elektrischen Nutzfahrzeugen ausgelegt. Dazu gehört unter anderem eine Durchfahrtsmöglichkeit durch die Ladebucht, sodass Lkw und Busse nicht rangieren müssen.
Die Standorte werden zunächst mit mehreren 400 Kilowatt-Ladepunkten ausgestattet. Ein durchschnittlicher Elektro-Lkw kann hier in rund 45 Minuten Strom für eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern nachladen. Eine spätere Umrüstung der Standorte auf das Megawatt-Ladesystem MCS ist vorgesehen. Dies zeigt, dass E.ON und MAN nicht nur an die Gegenwart, sondern auch an die Zukunft der Elektromobilität denken.
Bis Ende 2025 sollen die ersten 80 Standorte des neuen Ladenetzes entstehen. Sukhjinder Singh, CEO der E.ON-Tochter E.ON Drive Infrastructure, betont die Bedeutung dieser Partnerschaft: „Die Kombination des flächendeckenden MAN-Servicenetzes mit der Expertise von E.ON im Bereich der Ladeinfrastruktur setzt einen neuen Standard für die Elektromobilität im Nutzfahrzeugsektor.“
Die politischen Ziele zur Dekarbonisierung des Verkehrs in Deutschland und Europa sind klar definiert. Die Bundesregierung will die Treibhausgasemissionen des schweren Straßengüterverkehrs in Deutschland bis 2030 um 55 Prozent senken und bis 2045 klimaneutral sein. Die EU hat sich darauf geeinigt, die CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis 2035 um 65 Prozent und bis 2040 um 90 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 zu senken. Vor diesem Hintergrund investieren Unternehmen wie E.ON und MAN massiv in Fahrzeuge und Infrastruktur.
MAN nimmt die Elektrifizierung seines Produktportfolios ernst. Der erste serienreife Elektro-Lkw mit einer Tagesreichweite von bis zu 800 Kilometern steht für 2024 in den Startlöchern. Der elektrische Stadtbus wird im kommenden Jahr mit einem Produktupdate an Reichweite gewinnen. Ebenfalls 2025 will MAN eine erste Testflotte elektrischer Reisebusse auf die Straße bringen.
E.ON bietet als Full-Service-Anbieter für Elektromobilitäts- und Ladelösungen bereits heute Zugang zu einem flächendeckenden Netz aus europaweit mehr als 500.000 Pkw-Ladepunkten. Unternehmen und Kommunen profitieren von individuell konzipierter Ladeinfrastruktur und Elektrifizierungsstrategien für ihre Flotten. Darüber hinaus bringt E.ON seine Expertise von der Finanzierungs- und Standortanalyse bis hin zum Netzanschluss ein.
Der Ausbau und die Digitalisierung der Netze sind nicht nur für die künftige Versorgung mit erneuerbaren Energien essenziell, sondern auch Voraussetzung für eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur. E.ON hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 einer der führenden Betreiber von Ladeinfrastruktur in Europa zu werden.
Die Kooperation zwischen E.ON und MAN ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft im Schwerlastverkehr. Mit dem Aufbau eines flächendeckenden, öffentlichen Ladenetzes für Elektro-Lkw in Europa setzen die beiden Unternehmen neue Maßstäbe. Dies ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der politischen Klimaziele. Die Investitionen in die Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw in Europa zeigen, dass die Industrie bereit ist, ihren Teil zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors beizutragen.
Der Ausbau eines öffentlichen Ladenetzes für Elektro-Lkw in Europa durch E.ON und MAN ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität. Ein dichtes Netz von Ladestationen ist essenziell, um den Übergang zu umweltfreundlichen Transportmitteln zu fördern. Ein ähnliches Engagement zeigt sich auch bei der IONITY Schnellladenetz Europa, das ebenfalls auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur setzt. Diese Initiativen tragen dazu bei, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu erhöhen und die CO2-Emissionen zu senken.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reduzierung des Strombedarfs von Elektrofahrzeugen. Innovative Technologien und effiziente Ladesysteme spielen hierbei eine zentrale Rolle. Informationen dazu findest du in unserem Artikel über Strombedarf Elektrofahrzeuge reduzieren. Durch solche Maßnahmen wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Betriebskosten für Unternehmen gesenkt.
Die Logistikbranche steht vor großen Herausforderungen, wenn es um die langfristige Planung und die Sicherstellung eines stabilen Strompreises geht. Der Artikel langfristiger Strompreis Logistikbranche beleuchtet, wie Unternehmen durch langfristige Verträge und nachhaltige Energiequellen ihre Kosten besser planen können. Dies ist besonders wichtig für die Elektromobilität, da stabile Strompreise die Attraktivität von Elektro-Lkw weiter erhöhen.
Die Zusammenarbeit von E.ON und MAN zeigt, wie wichtig Kooperationen für den Fortschritt in der Elektromobilität sind. Solche Partnerschaften sind notwendig, um die Infrastruktur schnell und effizient auszubauen und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu steigern. Mit einem gut ausgebauten Ladenetz und innovativen Technologien können wir gemeinsam einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten.