Irreführende Ökogas Versprechen Analyse: Kunden getäuscht

Irreführende Ökogas Versprechen Analyse: Die Wahrheit hinter den Angeboten

Letztes Update: 25. April 2024

Der Artikel untersucht, wie Gasversorger ihre Kunden mit irreführenden Ökogas-Versprechen täuschen. Er bietet eine tiefgehende Analyse der Praktiken und zeigt auf, was Verbraucher beachten sollten, um nicht in die Irrefalle zu geraten.

Irreführende Ökogas-Versprechen: Eine Analyse

Die Idee von klimaneutralem Heizen durch Ökogas klingt verlockend und wird von vielen Gasversorgern in Deutschland als umweltfreundliche Alternative beworben. Doch eine gründliche Untersuchung durch das Recherchezentrum CORRECTIV offenbart, dass viele dieser Versprechen nicht halten, was sie versprechen.

Die Untersuchung von CORRECTIV

CORRECTIV hat die Kompensationsaktivitäten und CO2-Gutschriften von über 100 deutschen Gasversorgern und kommunalen Stadtwerken analysiert. Die Recherche, die den Zeitraum von 2011 bis 2024 umfasst, zeigt auf, dass viele der angeblichen Klimaschutzmaßnahmen nicht nachweislich zu einer Reduktion von Emissionen führen. Von den insgesamt 16 Millionen ausgewerteten Gutschriften sind zwei Drittel betroffen.

Expertenmeinungen zu den Ergebnissen

Die Analyse wurde von Experten wie dem New Climate Institute, der Berkeley University, dem Öko-Institut und der Deutschen Umwelthilfe begleitet. Diese Fachleute bestätigen, dass rund 10 Millionen Tonnen CO2, die angeblich eingespart wurden, sehr wahrscheinlich nicht reduziert wurden. Jutta Kill, eine renommierte Biologin und Expertin für Kompensation, spricht sogar von "Phantom-Gutschriften".

Irreführende Ökogas Versprechen Analyse: Die Rolle der Kompensationsprojekte

Die meisten Kompensationsprojekte, die von den Gasversorgern zur Rechtfertigung ihrer "klimaneutralen" Tarife herangezogen werden, können laut Experten nicht plausibel nachweisen, dass tatsächlich CO2-Emissionen dauerhaft reduziert oder eingespart wurden. Dies stellt die Glaubwürdigkeit der Ökogas-Angebote massiv in Frage.

Reaktionen der Energieversorger

Nach der Veröffentlichung der Rechercheergebnisse haben erste Energieunternehmen reagiert. Rhein Energie hat angekündigt, sein Ökogas-Angebot vorübergehend zu pausieren, bis konkrete Projektüberprüfungsverfahren vorliegen. Weitere sechs Gasversorger haben ihre Behauptungen zur Klimaneutralität von ihren Webseiten entfernt.

Die Rolle der Verbraucher

Verbraucherinnen und Verbraucher sind oft unzureichend über die tatsächliche Wirksamkeit der Kompensationsprojekte informiert. Durch die irreführenden Ökogas Versprechen werden sie in dem Glauben gelassen, mit ihrem Gasverbrauch das Klima zu schützen, was letztlich einen wirklich nachhaltigen Lebensstil verhindert.

Wie können Verbraucher reagieren?

Es ist wichtig, dass Verbraucher aktiv werden und sich informieren. CORRECTIV stellt eine Datenbank zur Verfügung, in der überprüft werden kann, ob der eigene Gasversorger in der Vergangenheit fragwürdige CO2-Gutschriften genutzt hat. Diese Transparenz ist ein erster Schritt, um bewusste Entscheidungen für wirklich nachhaltige Energieoptionen zu treffen.

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