Blackout Risiko Sonne: Kein erhöhtes Risiko bei viel Sonneneinstrahlung

Blackout Risiko Sonne: Warum viel Sonne kein erhöhtes Risiko bedeutet

Letztes Update: 17. April 2025

Der Artikel erklärt, dass eine hohe Sonneneinstrahlung nicht zu einem erhöhten Blackout-Risiko führt. Stattdessen sorgt die Solarenergie für mehr Stabilität im Stromnetz und entlastet konventionelle Kraftwerke.

Kein erhöhtes Blackout Risiko Sonne: Warum viel Solarstrom unser Netz nicht überfordert

Medienberichte und die Sorge vor dem Blackout Risiko Sonne

In den letzten Wochen haben verschiedene Medien vor einem möglichen Blackout Risiko Sonne gewarnt. Besonders an sonnigen Feiertagen im Frühling und Sommer, so die Berichte, könne ein Überangebot an Solarstrom auf eine geringe Stromnachfrage treffen. Die Folge, so die Befürchtung: Eine Überlastung der Stromnetze, eine Überforderung beim Bilanz-Ausgleich und im schlimmsten Fall ein Blackout. Doch wie realistisch ist dieses Szenario wirklich? Und wie gut ist unser Stromsystem auf viel Sonne vorbereitet?

Faktencheck: Was sagen Experten zum Blackout Risiko Sonne?

Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft geben Entwarnung. Nach Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) ist das Blackout Risiko Sonne sehr gering. Auch unabhängige Energie-Experten teilen diese Einschätzung. Die Sorge, dass zu viel Solarstrom unser Netz aus dem Gleichgewicht bringen könnte, ist laut aktuellen Analysen unbegründet. Die Gründe dafür sind vielfältig und beruhen auf technischen, regulatorischen und organisatorischen Maßnahmen, die in den letzten Jahren getroffen wurden.

Regulatorische Vorkehrungen: Systemstabilitätsverordnung und Solarspitzen-Gesetz

Ein wichtiger Baustein zur Vermeidung eines Blackout Risiko Sonne ist die Systemstabilitätsverordnung aus dem Jahr 2012. Sie verpflichtet Betreiber von Photovoltaikanlagen, ihre Systeme so auszustatten, dass sie bei Frequenzabweichungen im Netz nicht einfach abschalten. Stattdessen wird die Einspeiseleistung stufenlos reduziert. Das jüngst verabschiedete Solarspitzen-Gesetz hat diese Vorgaben noch einmal präzisiert und die Systemintegration erneuerbarer Energien weiter verbessert. Die Verteilnetzbetreiber sind nun verpflichtet, die Steuerbarkeit von Photovoltaikanlagen regelmäßig zu überprüfen.

Technische Lösungen: Wechselrichter und Frequenzregelung

Ein zentrales Element zur Vermeidung eines Blackout Risiko Sonne sind die Wechselrichter der Solaranlagen. Sie sorgen dafür, dass die Einspeisung von Solarstrom ins Netz flexibel an die aktuelle Netzfrequenz angepasst wird. Steigt die Frequenz über einen bestimmten Wert, drosselt der Wechselrichter die Einspeiseleistung stufenlos. Prof. Bernd Engel, Netzintegrations-Experte am elenia Institut der TU Braunschweig, erklärt: „Photovoltaikanlagen werden in Deutschland bereits seit 2012 bei Frequenzüberschreitungen nicht einfach abgeschaltet. Vielmehr wird die Leistung mittels der Wechselrichter, den Steuerungsinstrumenten einer Solaranlage, in Abhängigkeit von der Netzfrequenz stufenlos gedrosselt. Je höher die Frequenz steigt, umso mehr reduziert der Wechselrichter seine Einspeiseleistung.“

Nachrüstung älterer Anlagen: Sicherheit für das gesamte Netz

Auch ältere Photovoltaikanlagen, die vor 2012 installiert wurden, sind inzwischen nachgerüstet worden. Die Systemstabilitätsverordnung schreibt vor, dass alle Anlagen mit einer Leistung über zehn Kilowatt so umgerüstet werden, dass sie nicht mehr bei 50,2 Hertz Netzfrequenz abrupt abschalten. Stattdessen erfolgt die Leistungsreduzierung gestuft bei unterschiedlichen Frequenzen. Seit 2018 ist dieses Verhalten in ganz Europa für alle Photovoltaik-Wechselrichter vorgeschrieben und zertifizierungspflichtig. Diese Regelung musste bis April 2019 in allen EU-Ländern umgesetzt werden.

Praxisbewährung: Wie sich die Maßnahmen im Alltag bewähren

Die Regelungen zur stufenlosen Drosselung von Wechselrichtern haben sich in der Praxis bewährt. Es gab bereits Situationen, in denen ein hohes Angebot an Solarstrom auf eine geringe Nachfrage traf. In diesen Fällen hat die stufenlose Leistungsreduzierung durch die Wechselrichter zuverlässig funktioniert und zur Stabilisierung der Netzfrequenz beigetragen. Ein Blackout Risiko Sonne konnte so effektiv verhindert werden.

Rebound-Effekt: Warum ein erneutes Hochfahren kein Problem ist

Ein weiteres Argument, das in Medienberichten zum Blackout Risiko Sonne genannt wird, ist der sogenannte „Rebound-Effekt“. Gemeint ist damit die Sorge, dass nach einer Abschaltung von Solaranlagen beim Wiederhochfahren plötzliche Frequenzschwankungen auftreten könnten. Doch auch hier geben Experten Entwarnung. Sinkt die Netzfrequenz wieder, erhöhen die Solaranlagen ihre Leistung nach demselben stufenlosen Verfahren. Selbst wenn sich einige Wechselrichter vollständig abschalten, müssen sie mindestens eine Minute warten, bevor sie sich wieder zuschalten. Das Hochfahren erfolgt dann langsam mit zehn Prozent Nennleistung pro Minute. So werden abrupte Schwankungen und ein Blackout Risiko Sonne zuverlässig vermieden.

Batteriespeicher: Zusätzliche Sicherheit für das Stromnetz

Neben den technischen Lösungen bei den Solaranlagen selbst tragen auch Batteriespeicher zur Netzstabilität bei. Seit Mai 2019 müssen alle neu installierten Batteriespeicher – vom kleinen Heimspeicher bis zum großen Industriespeicher – systemstützend wirken. Sie können sowohl bei Überfrequenzen als auch bei Unterfrequenzen stabilisierend eingreifen. Bereits heute stehen mehr als zehn Gigawatt an Batteriespeicherleistung zur Verfügung, die das Stromnetz zusätzlich absichern und das Blackout Risiko Sonne weiter reduzieren.

Regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung der Vorschriften

Die gesetzlichen und technischen Vorgaben zur Steuerung von Solaranlagen werden regelmäßig überprüft und weiterentwickelt. Mit dem Solarspitzen-Gesetz wurden die Anforderungen an die Steuerbarkeit von Photovoltaikanlagen noch einmal verschärft. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, die Einhaltung dieser Vorgaben regelmäßig zu kontrollieren. So wird sichergestellt, dass das Stromnetz auch bei weiter wachsendem Anteil an Solarstrom stabil bleibt und das Blackout Risiko Sonne nicht steigt.

Internationale Standards und europäische Zusammenarbeit

Auch auf europäischer Ebene gibt es klare Vorgaben zur Netzstabilität. Die EU hat verbindliche Normen für die Steuerung von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern erlassen. Diese Normen mussten bis 2019 in allen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Die enge Zusammenarbeit zwischen den europäischen Netzbetreibern sorgt dafür, dass auch grenzüberschreitende Stromflüsse sicher gesteuert werden können. Das Blackout Risiko Sonne wird so nicht nur national, sondern auch international minimiert.

Blackout Risiko Sonne: Mythen und Fakten

Viele der kursierenden Mythen rund um das Blackout Risiko Sonne beruhen auf veralteten Informationen oder Missverständnissen. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, stellt klar: „Nicht korrekt sind Behauptungen, nach denen bei einer Frequenzsteigerung auf über 50,2 Hertz im Stromnetz nur ein unzureichender Notfallmechanismus bei Photovoltaik-Wechselrichtern greift und abrupte Massenabschaltungen von Photovoltaikanlagen sowie ein drastischer Abfall der Netzfrequenz droht. Ebenso falsch ist die Aussage, dass es im Anschluss beim Wiederanschalten der Photovoltaikanlagen erneut zu plötzlichen und massiven Frequenzschwankungen kommen kann.“ Die Faktenlage zeigt: Die technischen und regulatorischen Vorkehrungen sind ausreichend, um das Blackout Risiko Sonne auf ein Minimum zu reduzieren.

Was passiert im unwahrscheinlichen Ernstfall?

Selbst für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass ein rechtzeitiger Bilanz-Ausgleich zwischen Stromangebot und Nachfrage nicht gelingt, sind die Folgen nach Einschätzung von Energie-Experten überschaubar und beherrschbar. Regulatorische Vorgaben und Normen auf EU- und nationaler Ebene stellen sicher, dass das Stromsystem auch in Ausnahmesituationen stabil bleibt. Notfallmechanismen greifen automatisch und sorgen dafür, dass das Blackout Risiko Sonne nicht zu einer realen Gefahr wird.

Fazit: Viel Sonne, wenig Risiko

Die Energiewende bringt viele Veränderungen mit sich. Der Anteil von Solarstrom am Strommix wächst stetig. Doch die Sorge vor einem erhöhten Blackout Risiko Sonne ist unbegründet. Dank moderner Technik, klarer gesetzlicher Vorgaben und einer engen Zusammenarbeit aller Akteure bleibt unser Stromnetz auch bei viel Sonne stabil. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: Die Maßnahmen greifen zuverlässig. Sie können sich also darauf verlassen, dass auch an sonnigen Tagen die Lichter nicht ausgehen.

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